Heisse BrunnenBaden2021Thema:AdaptionGrösse:sNutzung:Sport/ FreizeitStatus:gebautAuftragsart:DirektauftragFläche:8 m2Bauherrschaft:Ortsbürgergemeinde Baden & Gemeinde EnnetbadenProjekt-Team:Architektur: Bagni Popolari Baden; Daniela Dreizler, Marc Angst, Christoph Lüber, Rolf Meier Begleitung Ausführung: baubüro in situ Fotos: Christoph LüberSeit der Römerzeit ist Baden eine Bäderstadt mit aktuell 18 benutzten Thermalquellen, welche knapp 47°C heisses, mineralreiches Quellwasser zu Tage befördern. Während der Blütezeit im 19. Jahrhundert wurden die frei zugänglichen Freibäder auf den Bäderplätzen geschlossen und zugeschüttet, das Thermalwasser den boomenden privaten Badegasthäusern und Gasthöfen zugeschlagen. Grabungen im 2020 haben bestätigt, dass die Freibäder in römischen Becken angelegt waren. Sie haben das Bild der Bäder und des öffentlichen Raums also wärend zwei Jahrtausenden geprägt. Mit dem Projekt der Heissen Brunnen kehrt das Thermalwasser nach 150 „trockenen“ Jahren zurück in das Stadtbild. Die Gemeinde Ennetbaden und die Ortsbürgergemeinde Baden haben 2021 je einen Heissen Brunnen erstellt, in welchem das Thermalwasser der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht wird. Initiiert hatte die Projekte der Verein Bagni Popolari aus Baden, welcher das Allgemeingut „Thermalwasser“ - ein wertvolles Geschenk der Natur - wieder demokratisiert hat. Mit den Brunnen kehr somit 150 Jahre nach dem Ende der historischen Freibäder auch wieder eine gemeinsame Badekultur zurück in den Öffentlichen Raum. Baden entwickelt sich mit den Heissen Brunnen wieder zu einer wahren Bäderstadt. Der Verein Bagni Popolari wurde 2017 von Badener Kulturaktivist:innen gegründet und setzt sich für einen freien Zugang zum Allgemeingut Thermalwasser ein. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins erforschen in Eigeninitiative und vielfältigen Kooperationen die 2000-jährige Badetradition in gemeinschaftlichen Bädern von Baden. Solche lassen sie im Rahmen von Kunst- und Kulturanlässen wieder aufleben. In den beiden Heissen Brunnen und mit der jüngst gegründeten Genossenschaft Bad zum Raben ist das niederschwellige Baden in Gemeinschaft und im naturbelassenen Thermalwasser wieder dauerhaft möglich. Baubüro in situ hat die Projekte der Heissen Brunnen während der Ausführung und Bauleitung begleitet und die Architektinnen und Architekten der Projektgruppe fachlich unterstützt.