baubüro in situ

Projekte

Amselstrasse
Basel
2016

Thema:Adaption
Grösse:s
Nutzung:Wohnen
Status:gebaut
Bauherrschaft:Privat
Projekt-Team:Oliver Seidel

Das grosszügige Reihenendhaus eines denkmalgeschützten 4er-Ensembles im Jugendstil, wurde bewusst an eine Familie verkauft.
Die neuen Eigentümer wollten, zur Freude der Denkmalpflege, vieles belassen und in Stand bringen.
So wurden z.B. an der Fassade nur kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt. Die einfach verglasten Fenster und Vorfenster wurden repariert, neu lackiert und zusätzlich mit Dichtungen versehen. Zusätzliche Dichtungen an den Rahmen der Vorfenster erhöhen die Luftdichtigkeit zu den Gewändern.
Die Holzkonstruktion der Balkonanlage war teilweise morsch und konnte ebenfalls mit kleinen Eingriffen instandgesetzt und mit Blechabdeckungen geschützt werden.
Den grössten Eingriff stellte die energetische Sanierung des Dachs dar, der eng mit der Denkmalpflege abgestimmt wurde.
Die Aufteilung der Räume blieb bestehen, die Nutzungen wurden jedoch teilweise geändert.
So wurde aus der ehemaligen Küche im Erdgeschoss ein grosszügiger Nebenraum des Eingangsbereichs, in dem die alten Küchenschränke als Stauraum belassen wurden.
Die Küche mit Kochinsel zog in das schöne Erkerzimmer direkt neben dem Esszimmer.
Auch im 1. Obergeschoss wurde die Zimmeraufteilung und -nutzungen bis auf Bad und WC beibehalten. Aus dem verwinkelten Bad und dem schmalen WC, wurden neu 2 Bäder mit Plättli im alten Stil. Eine alte Badewanne aus der Bauteilbörse wurde separat in einem der Zimmer installiert, als Ort der Ruhe und Erholung.
Das Dachgeschoss, welches früher Dachboden und Rückzugsort der Bediensteten war, konnte zusammen mit dem Dachspitz, im Rahmen der Dachsanierung voll nutzbar gemacht werden.
Hier entstand eine Gästewohnung, bestehend aus einem offenen Raum, 2 Zimmern, einem weiteren Duschbad und einer kleinen Küche.
Einen besonderen Rückzugsort stellt der Dachspitz dar. Die alte Dachverglasung aus einfachem Drahtglas, die über einen Lichtschacht Tageslicht ins Treppenhaus brachte, wurde durch ein neues, gut isolierendes Doppel-Dachfenster ersetzt.
Um weiterhin Tageslicht ins Gebäudeinnere zu leiten, wurde die alte Holzsprossenverglasung über dem Treppenhaus durch eine neue Sprossenkonstruktion aus Stahl ersetzt und mit begehbarem Glas belegt. Dadurch ist der Dachspitz neu zu einem zusammenhängenden Raum am obersten Punkt des Gebäudes geworden, der im wahrsten Sinne des Wortes lichtdurchflutet ist.
Im ganzen Haus war noch der original alte Linoleumboden vorhanden, der fast überall gebrochen und durchgelaufen war.
Im Eingangsbereich mit Eingangshalle im EG wurde dieser durch Zementfliesen ersetzt, die sich mit ihrem Muster sehr gut in das Gebäude einfügen.
In den übrigen Räumen wurde neu französisches Eichenparkett verlegt, welches ebenfalls sehr gut in das Gebäude passt.
Für die Bodenarbeiten mussten die sehr massiven, original alten Heizkörper demontiert und aufgrund des neuen, höheren Bodenaufbaus wieder erhöht eingebaut und die Anschlüsse entsprechend angepasst werden. Dabei musste mit besonderer Sorgfalt und Vorsicht gearbeitet werden, um die alten Schmuckstücke nicht zu beschädigen.
Weitere energetische Massnahmen, wie Kellerdecke dämmen, Wärmeerzeugung, sollen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Die Gasheizung war zum einen noch zu neu, um ersetzt zu werden und die Bauherrschaft hofft ausserdem auf einen Fernwärmeanschluss.