ZiegelhofLiestal2023Thema:TransformationGrösse:xlNutzung:GewerbeStatus:aktuellAuftragsart:DirektauftragFläche:5 m2Bauherrschaft:Coopera Immobilien AGProjekt-Team:Severin Graf, Esthi Grass, Eric Honegger, Helen Maron, Annkathrin Tschopp, Birgit Wahl, Roland Schmitter Denkstatt Sàrl: Ivo Balmer, Katharina Baur, Barbara Buser, Simone Crevoisier, Reto Gadola, Daniel Keller, Lea Hummel, Anna Nemeth, Susannah Sundmann2006 schloss die Brauerei Ziegelhof am Rand der Liestaler Altstadt ihre Tore. baubüro in situ und Denkstatt Sàrl entwickelten von 2015 bis 2023 das Areal in enger Zusammenarbeit mit der Stadt. Für den Transformationsprozess wurde der existierende Gebäudebestand grundlegend analysiert, um die verschiedenen Potentiale der vorhandenen Raumstrukturen zu verstehen. Die uneinheitliche Architektur, welche der Logik der ehemaligen Bier-Produktion folgt, war baulich eine grosse Herausforderung. Die vor-handenen Hallen und vielfältigen Räume wurden durch neue Ideen so umprogrammieren, dass heute in der Mitte von Liestal ein spannendes Stück «Stedtli» mit einer hohen Nutzungsvielfalt entstanden ist. So konnte die architektonische Vielfalt bewahrt werden, während das Areal gleichzeitig belebt und von der Liestaler Bevölkerung wiederentdeckt wurde. Weiterhin wird in den alten Gemäuern Bier produziert, aber mittlerweile befinden sich zahlreiche diverse Nutzungen wie Werkstätten, Ateliers, Büros für Vereine und sogar Schul-nutzungen auf dem Gelände. Zudem wird weiterhin gewohnt. Viele Veranstaltungen, die heute stattfinden wurden durch die Mietenden selbst initiiert, wie das Openair «Bertha-Festival», die Kulturnacht «Lichtblicke» oder das Openair Kino «Moonlight Cinema». Durch die Denkstatt in Mitarbeit von baubüro in situ wurde ein neuer Quartierplan erstellt. Während des gan-zen Transformationsprozesses galt der veralteter Quartierplan mit der Nutzung eines Einkaufzentrums inkl. Tiefgarage. Für den Erhalt der bestehenden Gebäude und deren Umnutzung, war ein neuer Quartierplan mit aktuellen Nutzungen nötig. Dieser wurde im März 2024 genehmigt. Eines der Hauptziele der Entwicklungsstrategie war es, den Grossteil der Bausubstanz zu erhalten und um-zunutzen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil für die Identität der Gebäude sind ihr Innenleben. So schaffte baubüro in situ es, sämtliches Mobiliar, Fässer, Harassen, Gastroeineinrichtungen für die heutigen Nutzun-gen wiederzuverwenden. Auch div. Baumaterialien, Sanitärapparaten und -armaturen des Ziegelhofs als auch aus externen Minen von in situ-Projekten aber auch von anderen Rückbaustellen konnten im Projekt weiter-verwendet werden. Dort wo die Mietenden die Einbauten und Einrichtungen der Brauereianlage nicht nutzen konnten oder diese zu schadstoffbelastet waren, wurde sie ausgebaut. Aber nicht nur manche Einbauten litten unter einer Schadstoffbelastung. In allen Gebäuden mussten verschiedenste Schadstoffsanierungen vorgenommen werden. Daneben betreute baubüro in situ verschiedenste Arbeiten, um das Areal wieder voll nutzbar zu gestalten. Dazu gehört die komplette Sanierung der Kanalisation und Ergänzungen, wo nötig. Der Ersatz der Ölheizung durch Fernwärme und die Installation der dazugehörigen Technikzentrale. Wo möglich wurden die bestehenden Radiatoren wiederverwendet oder mit Radiatoren aus Rückbauminen ergänzt. Für das gesamte Areal wurde eine neue Trafostation im UG eingebaut. Auf den Dächern ist eine PV-Anlage vor-gesehen, diese ist zum momentanen Zeitpunkt noch nicht realisiert. Die Dächer, die nicht für eine PV-Nutzung vorgesehen wurden, konnte baubüro in situ für eine Nutzung durch die mietenden oder Dachbegrü-nung erschliessen. Die Sanitäranlagen wurden instand gestellt, IV-WCs und Duschen ergänzt. Zudem erhielt das Areal öffentliche WCs. Für den Brandschutz wurden die Gebäude in kleinere Nutzungseinheiten unter-teilt. Manche Umnutzungskonzepte erforderten zusätzliche Brandschutzmassnahmen. Fotos: Martin Zeller, Helen Maron, Lea Hummel TEILPROJEKTE Brasserie Ziegelhof