baubüro in situ

Walzwerk
Münchenstein
2014

Mit der Umnutzung entwickelt sich das ehemalige Gelände der Aluminium Münchenstein seit 2004 von einem peripheren Gelände zu einem lebendigen Kulturzentrum mit überregionaler Ausstrahlung. Der Mix aus verschiedensten Nutzungen macht es aus: Profit- und Nonprofitorganisationen, Dienstleistungsbetriebe, Kleingewerbe, Handwerk, Sport, Kunst, Gastronomie, Nachtleben und Bildung. Die Vielfalt und Kreativität können jedes Jahr auf dem arealeigenen Weihnachtsmarkt erlebt werden. Zwar waren die Gebäude zum Zeitpunkt des Verkaufs des Fabrikareals in einem schlechten Zustand. Sie bilden aber ein spannendes Ensemble und dokumentieren die industrielle Geschichte des Ortes. Die Umnutzung der bestehenden Gebäude bedeutet im Vergleich zum Neu-Bauen auch geringere Materialflüsse, was ökologisch sinnvoll ist und sich in tiefen Mieten niederschlägt. Kleine Anpassungen werden unter Anleitung von den Mieterinnen selbst durchgeführt. Zwei der bestehenden Industriegebäude ergänzen wir durch Auf- und Anbauten. Damit neue Innenhöfe und eine bessere Licht- und Luftdurchflutung entstehen, brechen wir einen kleinen Teil des Bestandes ab. Wir legen zwei ringförmige Wege an, die das 40‘341 m² Gelände umrunden und Orientierung erzeugen. Für eine lebendige Nutzung ist die Gestaltung der Aussenräume als Begegnungszonen zentral: Die öffentlichen Bereiche wirken zugleich rau und verspielt – sie sind durch Pflanzentröge begrünt. Rund um die Fahrbar im alten Eisenbahnwagen laden Stühle und Bänke zum Verweilen. Um die Reinigung und Pflege der öffentlichen Flächen kümmert sich eine Organisation, die Menschen mit einer Behinderung in den Arbeitsmarkt integriert. Beim Umbau von Gebäuden und Infrastruktur (Heizung, Wasser- und elektrische Versorgung) achten wir auf energiesparende Lösungen. Zwei Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk versorgen das ganze Areal.